Der Weg zum Bild 3: Locations finden Teil 1

Brücke über die Schilkseer Au.

Moin,
nachdem ich in den letzten beiden Artikeln der Serie geschildert habe, wieso das Scouten von Orten für mich so wichtig ist möchte ich heute ein paar Tipps geben wie ich überhaupt dazu komme bestimmte Orte näher unter die Lupe zu nehmen. Beginnen möchte ich diesen Themenkomplex heute mit den „Low Effort“-Wegen neue Locations zu finden. Dabei stütze ich mich voll und ganz auf meine eigenen Erfahrungen und schildere wie ich neue Orte finde.

The Road less traveled

Es ist so banal wie wahr: neue Orte entdeckt man, wenn man an neue oder unbekannte Orte geht. In der Praxis umfasst dieser Tipp für mich zwei Ansätze: Für Sonntagsspaziergänge gehe ich oftmals nicht in den Wald hinterm Haus oder fahre zum fünfzigsten Mal an den nahegelegenen Stadtstrand, sondern schaue mir Karten der Umgebung entweder klassisch auf Papier oder heutzutage eher online auf Google-Maps und Open Street Map an und mache etwa Seen oder Waldstücke der näheren Umgebung aus, die ich noch nicht kenne. Wenn es dort verzeichnete Wege gibt fahre ich diese mir bislang unbekannten Orte gezielt zum entspannten Spazierengehen an. Auf diese Art und Weise habe ich schon das eine oder andere Fotomotiv entdeckt, dass ich entweder bereits fotografiert habe oder noch für den passenden Zeitpunkt in der Hinterhand habe. Mein zweiter Tipp ist ähnlich simpel und schlägt in die gleiche Kerbe: Wenn ich etwa auf morgendlicher Fototour oder Spazieren war und die Zeit nicht drängt „verfahre“ ich mich mit purer Absicht und fahre kleinere Umwege auf Nebenstraßen. Je kleiner die Straßen, desto unwahrscheinlicher ist es auf andere Verkehrsteilnehmer zu treffen und ich kann in aller Seelenruhe gemütlich zwischen Wäldchen, Feldern und Wiesen umherfahren, ohne ein Verkehrshindernis zu sein. Besonders zur Rapssaison, Mohn- und Kornblumenzeit aber auch zur Getreideernte lohnt es sich nach schönen, hügeligen Feldern Ausschau zu halten. Das Rapsfeld etwa, dass ich dieses Jahr zweimal abgelichtet habe, habe ich letztes Jahr so entdeckt. Es lohnt sich also auch etwas Fantasie im Gepäck zu haben und sich die Felder mit unterschiedlicher Bepflanzung vorzustellen.

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Rapsfotografie und die Rapssaison 2020

Moin!
Heute werfe ich einen kurzen Blick zurück auf die Rapssaison 2020 und werfe ein paar allgemeine Gedanken zur Rapsfotografie mit ein. In manchen Jahren wäre uns die gelbe Pracht immer noch erhalten oder würde sich jetzt ihrem Ende zuneigen. Doch wegen des milden Winters und Frühjahrs ging die Rapsblüte in Schleswig-Holstein, je nach Saatzeitpunkt und Standort, bereits etwa ab dem 20. April los. Bedingt durch den Corona-Lockdown war ich von März bis jetzt sehr viel draußen unterwegs und habe Wege, Felder und Gehölze erkundet, die ich bisher nicht kannte. Mein Hauptaugenmerk lag wieder auf dem Naturpark Westensee, der sich beinahe vor meiner Haustür im Dreieck zwischen Kiel, Neumünster und Rendsburg befindet, und seiner näheren Umgebung. Die Gegend ist, wie der Großteil Schleswig-Holsteins, stark landwirtschaftlich genutzt. Im Gegensatz zur Westküstenregion etwa ist die Gegend rings um den Westensee jedoch auch stark durch die letzte Eiszeit geprägt und dementsprechend sehr hügelig. So ergibt sich ein Landschaftsmosaik aus gewellten Feldern, Wiesen, Gehölzen, vielen Knicks und einigen Seen, ganz ähnlich der Holsteinischen-Schweiz. Die Bedingungen sind für schöne Rapsfelder also ziemlich gut. Ein schönes Rapsfeld ist natürlich nur die halbe Miete. Obwohl ein minimalistischer Ansatz bei Raps durchaus funktionieren kann (man stelle sich eine Raps-Version des Standarthintergrunds von Windows XP vor), suche ich in aller Regel nach Feldern mit Elementen, die das gelbe Blütenmeer aufbrechen und einen oder mehrere Points of Interest hinzufügen. Klassischerweise sind dies einzelne Bäume, Baumgruppen oder Knicks. Die meisten, und da nehme ich mich nicht aus, suchen jedoch nach dem einzelnen Baum. Nur leider ist der oftmals nicht zu finden. Darum möchte ich in diesem Beitrag Alternativen aufzeigen oder Denkanstöße geben.

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Der Weg zum Bild 1: Locationscouting

Moin!

Bevor Fotos ihren weg in soziale Medien, auf Websites oder im besten Falle an jemandes Wand finden, haben sie schon einen langen weg hinter sich. Wie dieser Weg bei mir aussieht, möchte ich in einer kleinen Artikelreihe beleuchten.
Damit ein Foto entstehen kann, benötige ich neben einer Kamera vor allem ein Motiv. Natürlich kann ich mir einfach die Kamera schnappen, mich aufs Fahrrad oder ins Auto schwingen und einfach in die Landschaft fahren. So etwa sah es zu meinen fotografischen Anfängen aus. An diesem Ansatz ist grade in der Experimentierphase beim Einstieg in die Fotografie auch absolut nichts auszusetzen. Ganz im Gegenteil, er ist sogar sehr gut und hilfreich! Aber: Ich darf mich nicht der Illusion hingeben DAS Foto zu schießen während ich recht planlos und unbedarft im grellen Mittagslicht umherirre. Alles, was ich hierbei fotografiere, sind in den seltensten Fällen mehr als Schnappschüsse. Ich betrachte solche Ausflüge deshalb heute nicht mehr als Fototour und nutze sie nicht zum gezielten Fotografieren. Vielmehr nenne ich es Locationscouting.

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